Wie gestalten wir in den dunklen langen Nächten während des Jahreswechsels unsere Wirklichkeit? Die Zeit der Geister und Dämonen erwachen schleichend nach Dämmerung kurz vor jenen Nächten.
Mit Kerzen auf den Fensterbrettern sollen die bösen Geister vertrieben werden.
Wer in der Neujahrsnacht nackt auf den Friedhof wandert und das Moos vom hölzernen Kreuz abkratzt, wird von mancher Krankheit befreit.
Scheint am Dreikönigstag die Sonne gibt es Frieden im kommenden Jahr.
«Ja – im kommenden Jahr.» Dieses Jahr sollten wir jeden Tag den Frieden besonders leben und fördern. Ich denke gerade an die vielen Kriege, die unsere Welt immer noch in dunkle Zeiten belassen.
Der Mythos der Raunächte geht auf den germanischen Mondkalender zurück, der nur 354 Tage beinhaltete. Als sich schliesslich die Wahl auf den Sonnenkalender durchgesetzt hatte, verfügten wir daher außerhalb der einstigen Zeitspanne über fehlende Tage. Den Sonnenkalender prägte man deshalb mit beachtlichem Ehrfurcht.
Ein Leben in der Dunkelheit ist intensiver, triggert prähistorische Gehirnareale und Verhaltensweisen an, Angst und Unsicherheiten kommen hierbei eher auf. Daher wird zum Schutze dieser Angst gerne geräuchert. Oder auch anhand dieses «Aberglaubens» sollte Räuchern vor Dämonen und Geistern schützen.
Unterschiedliche Kräuter kommen beim Räuchern zur Verwendung. Reinigend wirken sollen Thymian, Salbei, Myrrhe oder Wacholder. Lavendel führt zur Ausgeglichenheit, Melisse begünstigt Gelassenheit.
Neben dem Räuchern wird mit Kartenlegen, Bleigießen oder Runenwerfen orakelt. In manchen Haushalten steht ein kleiner Altar mit Utensilien wie einem feuerfesten Gefäß oder einer Schale, Kerzen, Räucherstäbchen-Mischungen und/oder Räucherstäbchen und einem Feuerzeug. Auch ein schönes Notizbuch in dem alle Gedanken, Pläne und Wünsche festgehalten werden können und/oder ein Wunschzettel erweitern dieses Ritual.
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Unser Beitragsbild zeigt die Sagengestalt Frau Perchta. Zu Frau Perchta tummeln sich allerhand Legenden. Sie wird oft mit den Raunächten in Verbindung gebracht.